Der HAMSCH (mantidactylus guttulatus cricetus), 2019 acryl auf leinwand, 20 x 20 cm

Der HAMSCH (mantidactylus guttulatus cricetus), 2019 acryl auf leinwand, 20 x 20 cm

Siehst du, das passiert, wenn sich vereinen soll, was nicht zusammenpasst: ist es doch für die geübte Hobbybiologin unvorstellbar, eine Madagaskarfröschin mit einem Feldhamster zu vereinen, zarte Liebesbande zu knüpfen, beide zur Reproduktion zu bewegen. Das wäre ja nicht nur genetisch ein Drahtseilakt ohne Netz, sondern würde auch die Psyche und Seele dieser armen Chimäre auf’ s Glatteis führen: 17 cm Frankenstein. Die Mama aus den Tümpeln sumpfiger Bergwälder Afrikas, der Vati aus den weiten Steppen Osteuropas. Er als Scharrgräber den verführerischen Ackerfrüchten hinterher, sie mit schnellem Zungenschlag auf Insektenjagd. Da drohen dem Hamsch Identitätsprobleme, da ist Schizophrenie fast unvermeidlich! Aber was uns die Natur verwehrt, uns die Kunst beschert. Und so hockt sie da, die gestrafte Kreatur, der Einzelgänger, erstarrt, mit seinen Problemen und blickt anklagend auf den Menschen, der ihn im Übermut erschuf. Und lauscht ins All… (Text:Michael Groier)