Der HURSCH (canis rani), 2018, acryl auf leinwand, 20 x 20 cm

Der HURSCH (canis rani), 2018, acryl auf leinwand, 20 x 20 cm

Als der Frosch auf den Hund kam, ihm also vom Menschen Schlimmes drohte, da beschloss er, der todbringenden Gefahr trickreich aus dem Weg zu gehen. Jakob der Großbauer hatte nämlich die Feuchtwiesen trockengelegt, um dem christlichen Gebot „Mach dir die Erde untertan“ gottesfürchtig Genüge zu tun. Um zu überleben, musste sich der Frosch also bei Jakob einschleimen, aber nicht als scheinbar unnützer Lurch, sondern als treuherziger, devoter Diener seines Herrn. Und so wandelte sich der Frosch zum Hursch und damit zum zweitbesten Freund des Menschen. Als es Zeit zum Schlafengehen wurde, und der Mond schon fahl am Himmel stand, vernahm die von der Metamorphose erschöpfte Kreatur, halbwach, halbfrosch und halbhund, dankbar die sanfte Worte Jakobs: „Hursch hursch ins Körbchen, mein Lieber!“ (Text: Michael Groier)